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Welche Supermoto bei einem A2-Führerschein?

Vielen jungen Fahrern stellt sich die Frage nach der passenden Maschine, wenn sie lediglich den A2 Führerschein besitzen. Genau dieselbe Frage habe ich mir auch vor zwei Jahren gestellt.  Deswegen habe ich beschlossen diesen kleinen Ratgeber zu verfassen, damit ein wenig Licht ins Dunkle gebracht wird.

 

Welche Motorradführerscheine gibt es eigentlich?

Durch die Gesetzesänderung im Jahre 2013 entstanden vier neue Führerscheinklassen bei den Zweirädern. Diese nennen sich nun AM, A1, A2 und A, aufsteigend nach der Wertigkeit. Doch was bedeutet das nun konkret? Hier eine kurze Zusammenfassung:

AM: 16 Jahre,  Mopeds und Kleinkrafträder bis zu 50 ccm, 4 kW (5 PS) und 45 km/h.

A1: 16 Jahre, Krafträder bis zu 125 ccm, 11 kW (~15 PS) und 0,1 kW/kg*.

A2: 18 Jahre, Krafträder mit bis zu 35 kW (48 PS) und 0,2 kW/kg*.

A: 24 Jahre (Direkteinstieg) oder nach zwei Jahren  A2-Erfahrung (inkl. neuer Prüfung) mit offener Leistung

Fazit: Der A2-Führerschein ist meiner Meinung nach eine gute Möglichkeit, junge Fahrer an stärkere Motorräder heranzuführen. Unnötig ist, wie ich finde, jedoch die erneute Prüfung für den Aufstieg in Klasse A, welche mit circa 300 Euro zu Buche schlägt.

Tipp: Informiert euch gut, bevor ihr zur Fahrschule geht, welche Klasse die für euch passende ist. Ich habe den Fehler gemacht, mich mit Ende 23 Jahren für den A2er anzumelden, da ich zu uninformiert und zu ungeduldig war. Wenige Monate Warten hätten genügt um direkt den „schweren“ Schein machen zu können.

*Erläuterung zu kW/kg: man teilt die kW-Leistung des Motorrades durch das (Leer-)Gewicht. Dieser Wert stellt die neue Richtlinie dar, nach welcher die Motorräder eingeteilt werden. Rechenbeispiel: Ein Motorrad mit 35 kW (48 PS) und einem Gewicht von 175 kg  hat das Verhältnis von 35/175=0,2 kW/kg.

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Welche Supermoto bzw. Enduro kommt denn nun in Betracht?

Wie man oben gemerkt hat, unterliegt die Klasse A2 einigen Limitationen. Zum einen darf man maximal 48 PS bewegen, zum anderen darf das Verhältnis von Leistung (in kW) zu Gewicht nicht 0,2 überschreiten. Dies schränkt das potentielle Angebot stark ein. Aus diesem Grund müssen ein paar vorgeschlagene Motorräder gedrosselt werden bis du einen höheren Führerschein gemacht hast. Im folgenden Stelle ich dir mögliche Supermotos:


Aprilia Dorsoduro 750

 

 

 

 

 

 

 

 

Leistung: 92 PS / 69 kW (Drosselung notwendig)

Hubraum: 750 ccm

Leergewicht: 206 kg

Leistungsgewicht: 0,33 kW/kg

Verbrauch: 6,27 Liter / 100 km


Aprilia SXV 550

 

 

 

 

 

 

 

 

Leistung: 20 PS / 15 kW

Hubraum: 550 ccm

Leergewicht: 131 kg

Leistungsgewicht: 0,11 kW/kg

Verbrauch: k.A.


Honda CRF 250

 

 

 

 

 

 

 

Leistung: 25 PS / 18 kW

Hubraum: 250 ccm

Leergewicht: 138 kg

Leistungsgewicht: 0,13 kW/kg

Verbrauch: 3,12 Liter / 100 km


Honda FMX 650

 

 

 

 

 

 

 

Leistung: 38 PS / 28 kW

Hubraum: 650 ccm

Leergewicht: 175 kg

Leistungsgewicht: 0,16 kW/kg

Verbrauch: 6,09 Liter / 100 km

Wartung: Zur Wartung kann man sagen, dass dieses Motorrad auch mit relativ wenig Aufwand im Betriebszustand gehalten werden kann. Gerade die 650 ccm verleihen der Maschine eine hohe Langlebigkeit.

Fazit: Gutes Motorrad für den Anfänger. Allerdings ist das Gewicht nicht zu unterschätzen. Gerade aus diesem Grad ist leichtes Spielen mit dem Motorrad nicht ohne weiteres möglich. Selbst Wheelies im ersten Gang sieht man nicht wirklich oft bei diesem Modell. Ansonsten kann das Motorrad höhere Geschwindigkeiten als die Suzuki DRZ 400 erreichen und fährt bei diesen Drehzahlen ruhiger.


Husqvarna SM 610

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Leistung: 53 PS / 39 kW (Drosselung notwendig)

Hubraum: 576 ccm

Leergewicht: 142 kg

Leistungsgewicht: 0,27 kW/kg

Verbrauch: 6,89 Liter / 100 km


Husqvarna 701

 

 

 

 

 

 

 

Leistung: 73 PS / 54 kW (Drosselung notwendig)

Hubraum: 693 ccm

Leergewicht: 147 kg

Leistungsgewicht: 0,37 kW/kg

Verbrauch: 5,20 Liter / 100 km


Husqvarna SM 510 R

 

 

 

 

 

 

 

Leistung: 27 PS / 20 kW

Hubraum: 501 ccm

Leergewicht: 159 kg

Leistungsgewicht: 0,13 kW/kg

Verbrauch: 6,00 Liter / 100 km


 

KTM 500 EXC (Six Days)

 

 

 

 

 

 

 

Leistung: 58 PS / 43 kW (Drosselung notwendig)

Hubraum: 510 ccm

Leergewicht: 112 kg

Leistungsgewicht: 0,38 kW/kg

Verbrauch: 5,50 Liter / 100 km


KTM 690 SMC-R

 

 

 

 

 

 

 

 

Leistung: 67 PS / 56 kW (Drosselung notwendig)

Hubraum: 690 ccm

Leergewicht: 136 kg

Leistungsgewicht: 0,41 kW/kg

Verbrauch: 4,25 Liter / 100 km


KTM LC4 625 SMC

 

 

 

 

 

 

 

 

Leistung: 60 PS / 44 kW (Drosselung notwendig)

Hubraum: 625 ccm

Leergewicht: 150 kg

Leistungsgewicht: 0,29 kW/kg

Verbrauch: 5,10 Liter / 100 km


Suzuki DRZ 400 SM

 

 

 

 

 

 

 

Leistung: 40 PS / 29 kW

Hubraum: 400 ccm

Leergewicht: 146 kg

Leistungsgewicht: 0,20 kW/kg

Verbrauch: 3,73 Liter / 100 km

Wartung: Ich fahre meine Suzuki seit zwei Jahren und sie hat mittlerweile circa 33.000 Kilometer auf der Uhr. In Anbetracht dieser Laufleistung kann ich nur sagen, dass die Wartung sehr gering ist. Sie fährt immer noch mit wenig Öl und der Motor hört sich an wie am ersten Tag. Der Wartungsintervall liegt bei 12.000 Kilometern, wobei letztes mal das Ventilspiel verbessert wurde.

Fazit: Meiner Meinung nach das perfekte Motorrad für den Einstieg. Man hat perfekte Kurvenkontrolle und das Motorrad verzeiht anfängliche Fehler in der Fahrweise durch das dankbare Fahrwerk. Die Leistung ist okay, allerdings sollte man nicht über 145 km/h fahren, da dies sich sehr ungesund anhört. Wheelies sind im zweiten Gang noch möglich, allerdings nicht ohne Übung, da die Leistung doch zu gering ist für einfaches „hochreißen“.


Yamaha WR250X

 

 

 

 

 

 

 

Leistung: 31 PS / 23 kW

Hubraum: 250 ccm

Leergewicht: 136 kg

Leistungsgewicht: 0,17 kW/kg

Verbrauch: 4,10 Liter / 100 km


Yamaha XT 660 R

 

 

 

 

 

 

 

 

Leistung: 48 PS / 35 kW

Hubraum: 660 ccm

Leergewicht: 181 kg

Leistungsgewicht: 0,19 kW/kg

Verbrauch: 4,77 Liter / 100 km

Wartung: Ebenfalls wartungsarm und unkaputtbar. 660 ccm sprechen dort für sich.

Fazit: Die Yamaha XT 660 R wird zwar als Supermoto bezeichnet, jedoch ist das Gewicht schon sehr hoch. Die sechs Kilogramm Unterschied zur Honda FMX merkt man jedoch nicht wirklich, da die Leistung deutlich höher ist. Aber auch hier ist das Problem der Leichtigkeit gegeben. Ein reines Spaßmotorrad ist die Yamaha nicht, eher eine Mischung aus Enduro und Supermoto. Im Straßenverkehr und kleinen Rennstrecken kann sie nicht punkten, dafür bei mittleren bis längeren Touren.


Anmerkung: Die Recherche erfolgte nach besten Gewissen. Bei Falschangaben bitte ich um einen kurzen Hinweis. Ich hoffe, dass dir die Übersicht bei der Motorradwahl hilft.

Helme


Kommentare

Suzuki DRZ400 – Supermoto Bekleidung 3. November 2016 um 12:25

[…] Welche Supermoto bei einem A2-Führerschein? […]

Antworten

Oli 15. März 2018 um 10:05

Vielen dank für diesen Beitrag! Ich suche schon seit Wochen nach einer passenden Maschine, aber konnte mich im Supermoto-Dschungel nicht zurechtfinden….liebe grüße

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Henrik Fecht 14. Juli 2020 um 00:10

Hi,
Die exc ist als alltagstauglich angegeben was mich wundert da die doch eigentlich Recht wartungsintensiv ist meine ich, man muss dich Recht oft einen Ölwechsel machen.
Ich würde mich über eine ausführliche Antwort gerne freuen.

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Marius Klein 14. Juli 2020 um 16:51

Hey Henrik,

da hast du Recht. Ich sehe gerade nicht, wo die EXC als alltagstauglich deklariert wurde. Bei der EXC sollte man alle 10 Betriebsstunden einen Ölwechsel machen und alle 20 – 25 die Ventile überprüfen. Bei der SMC-R z.B. sollte man laut Hersteller alle 10k Kilometer einen Ölwechsel machen. Die EXC-Modelle sind nicht alltagstauglich. Es sind Wettbewerbs Maschinen, die eher für das Stuntriding oder Rennstrecke geeignet sind.

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